|
Out of Africa
Anfang der 70er Jahre gelangte Afrika mehr und mehr in den Blickpunkt der Paläoanthropologen. Dieser Kontinent spielte lange Zeit keine Rolle hinsichtlich der
Herkunft des Modernen Menschen. Lange Zeit war man davon ausgegangen, dass sich in Europa der Ãœbergang zum Modernen Menschen vollzogen hatte und in Afrika lediglich wichtige Vorformen wie die Australopithecinen, Homo erectus und Homo habilis lebten.
Ein Grund für diesen „Eurozentrismus“ war die Tatsache, dass bis zum Ende der 60er Jahre sehr wenig Fundmaterial zur Analyse zur Verfügung stand.
Fossilien, die Mitte der 30er Jahre am Ufer des Eyasi-Sees in Tansania zum Vorschein kamen, wurden genauer hinsichtlich ihres Alters untersucht.
„Aufgrund der damals vorhandenen Datierungshinweise nahm man an, Menschen dieses urspünglichen Typs hätten noch bis vor 30 000 oder 40 000 Jahren in Afrika gelebt, zu einer Zeit also, als in Europa bereits der Cro-Magnon-Mensch die Bühne betreten hatte“.
Zu Beginn der 70er Jahre wurden afrikanische Funde neu Datiert und die Ergebnisse führten zu einer Abwandlung der subsaharischen Steinzeitchronologie.
„Der Übergang vom „Early Stone Age“ zum „Middle Stone Age“ wurde auf rund 200 000 Jahre zurückdatiert, und das „Later Stone Age“ begann etwa zur gleichen Zeit wie das technologisch vergleichbare Jungpaläolithikum in Europa“.
Aus diesen Ergebnissen entwickelte sich in den 70er Jahren verschiedene Typen des
„Out-of-Africa“-Modells (Abbildung 14).
|